Zu spät?

Mit wachsendem Alter werden Jugendliche und junge Erwachsene in ihrem Mobilitätsverhalten zunehmend unabhängiger. Die motorisierte Verkehrsteilnahme stellt dabei besonders im ländlichen Raum für viele von ihnen einen wichtigen Meilenstein dar. Gleichzeitig ist das Risiko für junge Menschen, im Straßenverkehr zu verunfallen, höher als in anderen Altersgruppen. Unmittelbar nach dem Führerscheinerwerb ist das Unfallrisiko besonders hoch: Führerscheinneulingen fehlt häufig die Fähigkeit, Gefahren schnell richtig einzuschätzen. Gleichzeitig fahren sie oft riskanter. Die mit Abstand häufigste Unfallursache laut Statistik: eine nicht angepasste Fahrgeschwindigkeit. Häufiger Grund für das Überschreiten der erlaubten Höchstgeschwindigkeit ist der Wunsch, schneller ans Ziel zu kommen, etwa um einen wichtigen Termin einhalten zu können.

Die Materialsammlung „Zu spät?“ für den Mathematikunterricht der Klassenstufe 9 bis 11 veranschaulicht das Thema anhand einer konkreten Sachaufgabe. Im Vordergrund steht ein junges Paar, das mit dem Auto unterwegs ist zum Flughafen. Aufgrund eines Staus haben sie viel Zeit verloren. Nun ist die Straße vor ihnen jedoch endlich frei, die Zeit allerdings knapp. Lohnt es sich, schneller zu fahren als erlaubt, um sich die Umbuchung und die damit verbundenen Umbuchungskosten zu sparen? Welchen Einfluss hätte das auf den Kraftstoffverbrauch? Mit welchem Bußgeld im Falle eines Geblitzt-werdens müssten die beiden rechnen? Was spricht außer den finanziellen Gründen gegen eine Geschwindigkeitsüberschreitung? Wie kann eine solche Situation beim nächsten Mal vermieden werden? Diese und weitere Fragen gilt es mit Hilfe mathematischer Verfahren und logischer Schlussfolgerungen zu beantworten. Schritt für Schritt werden dabei die Nachteile einer überhöhten Geschwindigkeit deutlich. Damit werden gleichzeitig Kompetenzen im Fach Mathematik als auch im übergreifenden Themenbereich „Mobilitätsbildung und Verkehrserziehung“ behandelt. Die verschiedenen Teilaufgaben bieten die Möglichkeit für den Einsatz im regulären Unterricht, im Rahmen der Prüfungsvorbereitung oder an einem schulischen Projekttag. Auch eine außerschulische Bearbeitung ist möglich.

Erhältlich sind zwei Aufgabenhefte, eines in normaler Schwierigkeit, eines mit erleichtertem Schwierigkeitsgrad. In einem separaten Begleitheft für Lehrkräfte wird eine Übersicht über die mit den Teilaufgaben adressierbaren Kompetenzbereiche des Brandenburger Lehrplans gegeben. Weiterhin enthält es allgemeine Hinweise und eine vollständige Beispiellösung für beide Aufgabenhefte.