Perspektiven in der Mobilität: Chancen und Risiken für die Verkehrssicherheit
Der demografische Wandel, die fortschreitende Digitalisierung, die Ausdünnung des ländlichen Raums, aber auch Fragen des Klimawandels und knapper Ressourcen stellen die Brandenburger Politik und Gesellschaft vor große Herausforderungen. Innovative Ansätze zur Gestaltung der Zukunft der Mobilität und damit verbunden die Fragestellung, was dies für die Verkehrssicherheit und das Erreichen der „Vision Zero“ bedeutet, werden in der Fachöffentlichkeit meist für städtische Metropolregionen geführt. Es ergeben sich aber auch in ländlichen Regionen und damit auch in einem Flächenland wie Brandenburg zahlreiche Probleme.
Diesen Themen widmete sich das Forum Verkehrssicherheit des Landes Brandenburg am 02. Dezember 2021 in seiner digitalen Fachtagung zum Thema „Perspektiven in der Mobilität: Chancen und Risiken für die Verkehrssicherheit“. Moderator Uwe Madel führte die Teilnehmer durch ein vielschichtiges Programm: Zu Beginn richtete der Brandenburger Minister für Infrastruktur und Landesplanung, Herr Guido Beermann, ein Grußwort an die Teilnehmer. Referenten mit Expertise aus den Bereichen Mobilitätsforschung, Verkehrsrecht, aber auch der Industrie ermöglichten eine lebhafte Debatte über die Perspektiven unseres Mobilitätsverhaltens. Dabei wurden die als notwendig erachteten politischen Weichenstellungen kontrovers diskutiert: Abgesehen vom Einhalten der gesteckten Klimaziele müsse in der Zukunft auch im ländlichen Raum ein flächendeckendes und modernes Mobilitätsangebot zur Verfügung stehen. Wichtig für Verkehrspolitik und Infrastrukturplanung sei es, leistungsfähige Verkehrsknotenpunkte zu schaffen und diese durch nachfrageorientierte Ergänzungen zu flexibilisieren. Insbesondere die Digitalisierung biete zahlreiche Möglichkeiten, das Mobilitätsangebot und On-Demand-Dienste besser abzustimmen. Vor allem sollten alle Verkehrsträger in künftigen Mobilitätskonzepten nebeneinander und ergänzend berücksichtigt werden: So könne z. B. durch eine sichere und netztransparente Radverkehrsinfrastruktur der Individualverkehr mit dem PKW klimaschützend verlagert werden. Auch böten neue Antriebstechnologien das Potential, die Emissionsziele zu erreichen – vorausgesetzt, dass z. B. für eine flächendeckende Ladeinfrastruktur gesorgt ist. Das autonome Fahren und die Nutzung von Künstlicher Intelligenz zur Gestaltung und Lenkung von Verkehrsströmen ließen zudem eine deutliche Reduktion von Unfällen und Unfalltoten erwarten, von dem die Verkehrssicherheit im Land Brandenburg und das Ziel „Vision Zero“ profitieren würden.
Die einzelnen Präsentationen der Fachreferenten sind unter www.ifk-potsdam.de/forum-verkehrssicherheit/tagungsarchiv/ abrufbar.